Prozess

OxFA hat ein neuartiges, katalytisches Verfahren zur effizienten Nutzung von Biomasse und zur Herstellung von biobasierter Ameisensäure (Bio-FA) und deren Folgeprodukte entwickelt. Die nachhaltigen Chemikalien können mit hohen Ausbeuten und 100 % biogenem Kohlenstoffgehalt hergestellt werden. Neben den sehr milden Reaktionsbedingungen von < 6 bar, <140 °C und Wasser als einzigem umweltfreundlichen Lösungsmittel hat unser Verfahren mehrere Vorteile. Das technische Verfahren kann in drei Teile untergliedert werden, die optionale Vorbehandlung der Biomasse, dem Oxidationsprozess und der Isolation des Hauptproduktes: Bio-Ameisensäure.

  • breites Spektrum an organischen Roh- und Reststoffen
  • feuchte und verholzte Biomasse
  • über 30 Mio. Tonnen pro Jahr ungenutzte technische Biomasse in Deutschland

Feuchte und verholzte Biomassen

Technisches Biomassepotential in Deutschland

  • optionale Vorbehandlung von fester Biomasse
  • niedrige Substratanforderungen des OxFA-Prozesses erlauben bewährte Aufschlusstechnologien
  • maßgeschneiderte Vorbehandlung mit Technologiepartnern

mechanisch

saure Hydrolysen

enzymatisch

  • katalytische Oxidation mit Luftsauerstoff
  • sehr milde Betriebsbedingungen (Druck und Temperatur)
  • patentierter Katalysator aus eigener Produktion

T < 140 °C

niedrige Temperaturen

p < 6 bar

niedrige Drücke

patentierter Katalysator

  • einfache thermische Abtrennung bei niedrigen Ameisensäure-Konzentrationen > 50 Gew.-%
  • höhere Ameisensäure-Konzentration > 95 Gew.-% durch patentiertes Extraktionsverfahren
  • kein NOx  oder SO2 im Abgas

thermisch

50-75 Gew.-% Ameisensäure

extraktiv

> 95 Gew.-% Ameisensäure

Bio-Ameisensäure

Biobasierte Chemikalien

Liquid Syngas

Wettbewerbsvorteile

Effizient – Hoher Durchsatz
Niedrige Verweilzeiten dank des edelmetallfreien Katalysators, keine zusätzlichen Additive, milde Reaktionsbedingungen, geringerer Energieverbrauch

Selektiv – Weniger Reststoffe
FA und CO2 als Hauptprodukte, kein breites Produktgemisch, geringer Isolations- und Aufreinigungsaufwand

Praktisch – Niedrige Drücke und Temperaturen
Geringe Apparatekosten, niedrige Betriebskosten, einfachere Sicherheitstechnik

Flexibel – Feuchte und Verholzte Biomassen
Lösliche und unlösliche Biomassen, feuchte und verholzte Biomassen, großes Potential technisch nutzbarer Restbiomassen

Dezentral – Kurze Transportwege
Allgegenwärtige Biomasse und biogene Reststoffe, kleinere Anlagen für dezentrale Gewinnung, modulare und standardisierte Produktion

Biobasiert – Vielfältige Folgeanwendungen
FA als biobasierte Plattformchemikalie, Folgeprodukte von CO und H2 über kommunale Enteisungsmittel bis hin zu Kraftstoffen und Additive

.

Substrate

Von einfachen Zuckern bis hin zu komplexen Biomassen sind viele biogene Rohstoffe geeignet.

Eine Besonderheit des OxFA-Prozesses ist, dass die eingesetzten Biomassen sowohl wasserhaltig als auch verholzt sein können. Aufgrund der geringen Ansprüche des Verfahrens an biogene Einsatzstoffe ist ein breites Spektrum an Biomassen in dem Verfahren umsetzbar.
Ob Algen, Bagasse, Hölzer, Maissilage, Stroh oder Zuckerrüben: Es können viele nachwachsende Rohstoffe in biobasierte Ameisensäure umgewandelt werden. Auch Reststoffe der Nahrungs- und Futtermittelindustrie wie Melasse, Vinasse, Pressschnitzel, Treber oder Trester sind eine hervorragende Ausgangsstoff für biogene Ameisensäure. Sogar aus Abfällen wie Gärresten oder biologischen Faul- oder Klärschlämmen kann Ameisensäure nachhaltig gewonnen werden. Zucker- und stärkehaltige Biomassen haben dabei eine besonders hohe Ausbeute an Ameisensäure.

Je nach Substrat sind pro Kilo eingesetzte Trockenmasse bis zu ein Kilo produzierte Ameisensäure möglich.

IP und Patente

Die OxFA-Technologie ist auf verschiedenen Ebenen des Prozesses patentiert und wir verfügen über fundiertes Prozess-Know-How. Mit unserer kontinuierlichen Pilotanlage haben wir in mehr als 6000 Betriebsstunden erfolgreich Bio-FA erzeugt. Das OxFA IP-Portfolio deckt dabei den Katalysator, Reaktionswege, die Betriebsweise und Design der Reaktoren, die Aufreinigung der Ameisensäure und einige Downstream Prozesse wie z .B. die Herstellung biobasierter Formiate ab.

Forschung und Entwicklung

Der OxFA Prozess basiert auf intensiver Forschung auf dem Gebiet der oxidativen Katalyse von Biomassen am Lehrstuhl für Chemische Reaktionstechnik der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg (FAU).

Die OxFA GmbH kommerzialisiert die proprietäre Technologie und optimiert die dazu notwendige Katalysator- und Reaktortechnologie. In weiterführenden Forschungsprojekten an der FAU und an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden werden neue Anwendungsfelder und Downstream-Prozesse auf dem Gebiet der biobasierten Kraftstoffe in Verbrennungsmotoren erforscht und weiterentwickelt. Es folgt eine Auswahl veröffentlichter Ergebnisse:

Energy & Environmental Science (2012)
Selective oxidation of complex, water-insoluble biomass to formic acid using additives as reaction accelerators
J. Albert et al.
Energy Environ. Sci., 2012,5, 7956-7962

DOI: 10.1039/C2EE21428H

Energy & Environmental Science (2015)
Biomass oxidation to formic acid in aqueous media using polyoxometalate catalysts – boosting FA selectivity by in-situ extraction
J. Reichert et al.
Energy Environ. Sci., 2015,8, 2985-2990

DOI: 10.1039/C5EE01706H

Green Chemistry (2015)
Expanding the scope of biogenic substrates for the selective production of formic acid from water-insoluble and wet waste biomass
J. Albert, P. Wasserscheid
Green Chem., 2015,17, 5164-5171                                                    

DOI: 10.1039/C5GC01474C

ACS Sustainable Chemistry & Engineering (2016)
Formic Acid-Based Fischer–Tropsch Synthesis for Green Fuel Production from Wet Waste Biomass and Renewable Excess Energy
J. Albert et al.
ACS Sustainable Chem. Eng. 495078-5086

DOI: 10.1021/acssuschemeng.6b01531

ACS Sustainable Chemistry & Engineering (2017)
Detailed kinetic investigations on the selective oxidation of biomass to formic acid (OxFA Process) using model substrates and real biomass
J. Reichert, J. Albert
ACS Sustainable Chem. Eng. 587383-7392

DOI: 10.1021/acssuschemeng.7b01723

ACS OMEGA 2 (2017)
Measuring and Predicting the Extraction Behavior of Biogenic Formic Acid in Biphasic Aqueous/Organic Reaction Mixtures
H. Veith et al.
ACS Omega 2128982-8989

DOI: 10.1021/acsomega.7b01588

Energy Technology (2018)
Biogenic formic acid as a green hydrogen carrier
P. Preuster, J. Albert
Energy Technol., 2018, 6, 501 –509

Green Chemistry (2020)
Glucose oxidation to formic acid and methyl formate in perfect selectivity
S. Maerten, C. Kumpidet, D. Voß, A. Bukowski, P. Wasserscheid and J. Albert
Green chem., 2020, 22, 4311-4320

Biomass Conversion and Biorefinery (2023)
Valorization of secondary feedstocks from the agroindustry by selective catalytic oxidation to formic and acetic acid using the OxFA process
S. Ponce, S. Wesinger, D. Ona, D. Almeida Streitwieser & J. Albert
Biomass Conv. Bioref. 2023, 13, 7199–7206

International Journal of Hydrogen Energy (2024)
Hydrogen production from wet biomass via a formic acid route under mild conditions
F. Kroll, M. Schörner, M. Schmidt, F.T.U. Kohler, J. Albert, P. Schühle
International Journal of Hydrogen Energy, 2024, 62, 959–968